Die stilistischen Einflüsse
Das Konzept des Mudo-Trainings ist primär durch Techniken und Prinzipien beeinflusst, die aus dem Aikido und Hapkido stammen, deren gemeinsamer Ursrpung in der traditionellen Schule des Daitō-ryū Aiki-jūjutsu zu suchen ist. Methodisch strukturiert über die prinzipienorientierte Körperarbeit und Bewegungsschule ist ein integriertes Curriclum und Trainingskonzept entwickelt worden, das es ermöglicht, Mudo als in sich geschlossenes System zu üben. Um neue Zugänge für die 'eigene' Kampfkunst zu entdecken, kann Mudo jedoch auch als stilübergreifende Methode praktiziert werden.
Aikido
Die japanische Kampf- und Bewegungskunst Aikido verfolgt das vordergründige Ziel, Angriffe zu antizipieren und durch technische Manipulationen den Strukturbruch der Balance des Angreifers herbeizuführen. Hierbei wird im Wesentlichen mit kreisförmigen Hebel- und Wurfmethoden gearbeitet. In Verbindung mit dem assoziierten Schwertstil Kashima no tachi sowie Methoden des Aunkai ergänzt Aikido das Trainingskonzept insbesondere um ein spezielles Konzept der Zentrumsarbeit.
Hapkido
Hapkido ist eine koreanische Kampfkunst, die sich durch eine vielfältige technische Basis unter Anwendung der Prinzipien Yu (Fluss), Won (Kreis) sowie Hwa (Einwirkung) auszeichnet. Der Fokus liegt hierbei auf Wurf- und Hebeltechniken; zugleich bietet Hapkido aber auch ein vielfältiges Repertoire an Schlag-, Tritt- und Waffentechniken.
Ausgewählte technische Inhalte des Hapkido werden im Mudo-Kontext angewendet. Umgekehrt differenzierte sich unter dem Einfluss des Mudo-Ansatzes jüngst ein spezifischer Zugang des Hapkido aus: das Hon Sin Gwan Hapkido. Dessen stilistischen Merkmale stehen zudem unter dem Einfluss der chinesischen Kampfkunst Baguazhang und deren dynamische kreis- und spiralförmige Körperarbeit geprägt, die auf wenigen Handhaltungen und -wechseln beruht.
Das Prinzip Cheonji
Cheonji (天地, jap. Tenchi) bezeichnet das unserem methodischen Zugang zugrunde liegende 'Himmel-Erde'-Prinzip und beschreibt das Spannungsfeld zwischen physischer, aufwärtsgerichteter Ausdehnung (Cheongu = Himmel) und Gravitation (jigu = Erde). Das Studium dieses Prinzips versetzt den Körper in einen simultanen Zustand der Schwere und Schwebe. Durch das Resultat - die gleichzeitge Ausdehnung in zwei Richtungen - kann man sich nicht nur schnell und effizient bewegen, sondern auch wirkungsvolle Schläge und Tritte sowie Hebel und Würfe ausführen, um die Balance des Angreifers unter Ausnutzung des Cheonji-Prinzips zu stören.