Mudo - Methoden der Kampfkunst

Mudo (武道) bedeutet aus dem Koreanischen sinngemäß übersetzt ‚Methoden des Kampfes‘. Wir verwenden diesen offenen Begriff pragmatisch als Bezeichnung für eine integrative Methode, mit der technische Elemente der Kampfkunst und die damit verbundene Körperarbeit und Bewegungsschule geübt werden kann - insbesondere auch stilübergreifend.

Das funktionale Ziel der Selbstverteidigung  besteht darin, sich in körperlichen Auseinandersetzungen durch den adäquaten Einsatz von Würfen und Hebelmethoden sowie Schlag- und Tritttechniken effektiv verteidigen zu können. Die Übertragung der Prinzipien auf bewaffnete Anwendungskontexte ist ein wichtiger Aufbauinhalt. Zugleich wird durch die stetige Förderung der körperlichen Bewegungsqualität von Beginn an aber auch die physische und psychische Gesunderhaltung  begünstigt - hintergründig steht daher die äußere und innere persönliche Entwicklung im Fokus.

Prägenden stilistischen Einfluss auf das Übungskonzept nehmen dabei Methoden, Prinzipien und Techniken, die insbesondere in den ostasiatischen Kampfkünsten praktiziert werden - mehr Informationen. Das Mudo-Training fördert die nachfolgend beschriebenen Dimensionen, die in ihrer Wechselwirkung das Training prägen und zur Vermittlung einer effektiven Selbstverteidigung, eines ganzheitlichen Körpertrainings und schließlich kognitiver Fähigkeiten führen:

Dimensionen des Trainings

Technik

Die technische Rahmung bestimmt die äußere Form jeder Kampfkunst. Das Mudo-Training zeichnet sich durch vielfältige Bezugsbereiche aus: Teil des Trainings sind Schlag- und Tritttechniken wie Hebelmethoden und Würfe. Integrativ werden Grundlagen des Umgangs mit traditionellen Waffen wie Langstock oder Schwert vermittelt. Die technische Basis verbindet sich durch übergreifende Prinzipien, wie die konsequente kreis- und spiralförmige Ausführung der Techniken. Aus dem Zusammenspiel von Technik und Prinzip resultieren effektive Anwendungen. Diese zielen zumeist darauf ab, durch einen Bruch der Balance die Kontrolle über den Angreifer zu gewinnen, um diesen bspw. zu werfen.

Körper

Die effektive und effiziente Umsetzung der Techniken und deren zugrunde liegenden Prinzipien bedarf einer differenzierten Körper- und Zentrumsarbeit. Diese schließt sowohl allgemeine beweglichkeitsfördernde als auch kampfkunstspezifische Formen des Übens ein. Auf diesem Wege wird nebenbei auch die grundlegende Fitness und Körperhaltung gefördert. Eine Übungsform, die Körperarbeit und Kontakttraining verbindet und eine stetige Progression der Intensität zulässt, ist das sogenannte 'Pushing Hands'.


Geist

Die geistige, innere Komponente des Übens wird in zweierlei Hinsicht berührt: Einerseits werden durch das Techniktraining sowie die Körperarbeit kognititve Attribute wie die Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit erhöht. Andererseits wird gezielt auf mentale Übungen zurückgegriffen, um durch einen tieferen Zugang, bspw. Visualisierungen, eine verbesserte Anwendung technischer und körperlicher Komponente zu erreichen. Das Resultat - die Struktur und Präzision der Techniken - wird auch an Trainingstools wie dem 'Makiwara' getestet.